Ein Printmagazin für Audio aufbereiten, so dass es auf Amazon Alexa und Google Action verfügbar ist: Geht das überhaupt? Allerdings! Der SPIEGEL und Future of Voice haben sich gemeinsam der Aufgabe gestellt. Wie die Zusammenarbeit war, was SPIEGEL-Leser*innen jetzt auch hören können und worin die speziellen Herausforderungen lagen, erklärt Tobias Hellwig, Agile Lead & Produktmanager beim SPIEGEL, im Interview.
Warum habt ihr euch beim SPIEGEL dafür entschieden auf Voice User Interface (VUI) zu setzen?
Wir haben uns für VUI entschieden, weil wir im Rahmen des Google DNI Audio Projekts auch VUI mit im Fokus hatten. Wie glauben an den wachsenden Markt. Immer häufiger sind wir von Rechnern umgeben, haben aber kein Display vor Augen (Ubiquitous computing) – gerade für Audio-Produkte liegt da eine Steuerung über Voice nahe. Außerdem möchten wir den SPIEGEL für jedermann möglichst einfach zugänglich und die Inhalte des Heftes auch in Situationen verfügbar machen, in denen man die Hände nicht frei hat und die Augen woanders sind.
Welche VUI-Angebote können Abonnent*innen jetzt mit Amazon Alexa oder Google Action nutzen?
Mit unserem Abomodell Audio+ haben Abonnent*innen Zugriff auf alle Audio-Inhalte. Über den Alexa Skill und die Action on Google können sich Abonnent*innen täglich die neuesten Podcasts und die aktuellen Inhalte der letzten Ausgabe unseres Magazins DER SPIEGEL anhören. Die SPIEGEL Lage kann bei Alexa als Flash Briefing Skill zur täglichen Routine hinzugefügt werden, wodurch unsere Hörer*Innen immer auf dem neuesten Stand bleiben.
Magazin auf Amazon Alexa und Google Action hören: so geht’s
Worin liegen die besonderen Herausforderungen ein Magazin zu vertonen?
Unsere Artikel sind für das Lesen geschrieben, unterstützt werden sie von starken Bildern. Dazu kommen unsere Cover, die häufig erst durch die Brücke von Covermotiv und Titelzeile wirken. All das ist in der Welt der Sprachassistenten nicht vorgesehen. Hierfür mussten wir eine Übersetzung finden, damit der SPIEGEL für unsere Voice-User*innen genauso attraktiv ist, wie für Leser*innen.
Wie habt ihr dieses Problem gelöst?

Tobias Hellwig, Agile Lead & Produktmanager beim SPIEGEL
In mehreren Workshops gemeinsam mit Future of Voice haben wir uns gefragt: “Wie würde mich eine Freundin durch den SPIEGEL führen, ohne dass ich etwas sehe?”
Mit dieser Leitfrage haben unsere technischen und redaktionellen Abteilungen eng mit Future of Voice zusammengearbeitet und ein Konzept erarbeitet. Future of Voice hat dann ein Web-Interface gebaut, über das die neuen Inhalte von Redakteur*innen speziell für Voice redaktionell aufbereitet werden können. Statt vollständige Titel nennen zu müssen, können Nutzer*Innen so beispielsweise Schlagworte verwenden um einen gewünschten Artikel aufzurufen oder sich vorab die Beschreibung eines Artikels geben lassen.
Außerdem war uns wichtig, dass die Nutzung möglichst einfach und intuitiv ist. So können Hörer*innen dort wieder einsteigen, wo sie zuletzt aufgehört haben. Ganz so, als würden sie das Heft beiseite legen oder die digitale Ausgabe schließen und später wieder aufnehmen.
Future of Voice und der SPIEGEL: Weitere Angebote für Audio+-Nutzer*innen
Könnt ihr euch beim SPIEGEL vorstellen das Audio-Angebot auszuweiten? Wie sehen nächste Schritte aus?
Wir möchten die Möglichkeit schaffen ein Abo komplett sprachgesteuert abzuschließen. Außerdem nehmen wir auch Geräte mit Display in den Fokus und wollen diese besser unterstützen, indem wir zum Beispiel mehr Inhalte auf Smart Speakern mit Displays anzeigen. Wir möchten zudem mit Notifications auf die Verfügbarkeit neuer Inhalte hinweisen und unseren Nutzer*innen Inhalte passend zu ihren Hörgewohnheiten empfehlen.
Warum habt ihr euch für Future of Voice als umsetzende Agentur und Parloa als Conversational AI Plattform entschieden?
Wir haben bereits bei kleineren Projekten gute Erfahrungen mit FOV gemacht. So haben sie zum Beispiel ein CMS für das Alexa Flash Briefing für uns entwickelt. Mit Parloa arbeitet Future of Voice schon lange erfolgreich zusammen, da haben wir uns auf ihre Expertise verlassen. Zumal die Plattform für mehrere Channels (Google, Alexa, …) und ohne Entwickler-Kenntnisse nutzbar ist und somit für unsere Zwecke optimal passt.
Ihr sucht nach einer VUI-Lösung für Euer Unternehmen? Sprecht uns gerne an! Gemeinsam entwickeln wir die perfekte Lösung für Euch.