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Als Krankenversicherung liegt der VGH Versicherung die Gesundheit ihrer Kund*innen und auch derjenigen, die es (noch) nicht sind, am Herzen. Als sie gemeinsam mit uns ihre Voice-Reise begannen, sollte es also eine Anwendung werden, die Menschen in ihrem Alltag unterstützt, gesunde Gewohnheiten aufzubauen und beizubehalten. In diesem Artikel erfährst Du, warum die VGH eine Voice-Anwendung veröffentlicht hat, wie wir vorgegangen sind und warum es sich lohnt, einen Alexa Skill oder eine Google Action vorausschauend zu konzipieren. 

Yoga hat im letzten Jahrzehnt stark an Popularität gewonnen. Doch der Besuch in einem Studio birgt für viele Leute, die die Sportart erst einmal nur probieren wollen, eine zu große HürdeDeshalb war schnell klar, dass wir einen niedrigschwelligen Einstieg in die Welt des Yogas ermöglichen wollten. Und nicht nur das: wir hatten aucvoreine einfache Möglichkeit zu erschaffenum eine kurze Yoga-Pause im Alltag einlegen zu können. Egal, ob nun ganz am Anfang der Yoga-Reise oder schon fortgeschritten.  

Custom Voice für YogaZeit

Die VGH haden Skill YogaZeit im Februar 2019 erstmalig auf Amazon Alexa veröffentlicht. Einige Monate später wurde die Voice App auch als Google Action unter dem Namen Yoga Zeit veröffentlicht. Zu dieser Zeit gab es nur sehr wenige Skills oder Actions auf dem deutschen Markt, die nicht komplett die synthetische Alexa, bzw. Google Stimme genutzt haben, sondern eine eigene. YogaZeit hingegen ist in Gänze von einer realen Person eingesprochen worden. Wir konnten für das Projekt Julia Primavera gewinnen, die sowohl professionelle Sprecherin als auch professionelle Yogalehrerin ist. Diese Kombination hat in der Entwicklung des Skills stark geholfen. Zum Beispiel musste die Voice Persona – also den Charakter der Voice App – nur minimal angepasst werden. Außerdem ist es sehr viel angenehmer sich Yogaanweisungen von einer menschlichen Stimme geben zu lassen als von einer synthetisierten. Denn eingesprochen können die richtige Stimmlage, die richtigen Pausen und die richtige Stimmung getroffen werden.  

Testen, testen, testen

Anfang 2019 war der Anteil der Alexa-Geräte mit Bildschirm verschwindend gering, deshalb haben wir uns darauf konzentriert ein Erlebnis zu schaffen, das rein auditiv funktioniert. Das hieß für uns, dass die Übungen genau erklärt werden müssen, ohne jedoch zu wortreich oder verwirrend zu sein. Die Schwierigkeit bestand außerdem darin, die Übungen so zu konzipieren, dass sie für verschiedene Schwierigkeitsstufen interessant sind. Anfänger*innen wie Fortgeschrittene sollten die Module nutzen können. 

Wir haben das mit einem User-Test der besonderen Art mehrstufig überprüft, indem wir in unserem Büro Mitarbeitende mit unterschiedlichen Yoga-Kenntnissen die Module haben testen lassen. Neben der Flexibilität und Ausdauer der Tester*innen konnten wir so außerdem feststellen, ob die Anweisungen klar verständlich und auch korrekt waren (der Fehlerteufel hat manchmal eine kleine Rechts-Links-Schwäche).  

An dieser Stelle sei noch einmal betont, wie wichtig das Testen jedweder Art ist. Ohne ausgedehntes Ausprobieren lässt sich nicht feststellen, ob sich Fehler in der Entwicklung eingeschlichen haben. Das bezieht sich natürlich sowohl auf Funktionstests, die prüfen, ob beispielsweise das Backend die richtigen Module ausgibt, aber auch auf Nutzungstests. Hierbei wird überprüft, wie am Projekt unbeteiligte Personen mit der Anwendung umgehen. Finden Sie alle Informationen, die sie brauchen? Verstehen Sie die Anweisungen so wie sie gemeint sind? Wird ein anderes Verhalten erwartet? Oder eben auch: Können die Übungen so wie beschrieben ausgeführt werden oder nicht?

UX im Tonstudio abrunden

Erst nachdem der gesamte, quasi fertige Skill durch mehrere Instanzen ausgiebig getestet wurde, sind wir ins Tonstudio gegangen, um die Module und die Dialogführung einsprechen zu lassen. Denn nach dem Einsprechen lässt es sich nur noch aufwendig ändern (mit neuem Einsprechtermin).  

Nach dem Einsprechen folgte noch die Soundabmischung mit Musik durch das Tonstudio why do birds. Die Hintergrundmusik ist auf das Thema aktivierend oder entspannend abgestimmt, so dass die richtige Stimmung für jede Übung mitgegeben wird.  

Leichter Zugang dank Direct Invocation

Unser Yoga-Skill hat Amazon so gut gefallen, dass er im Skillstore mit einem Banner gefeaturt wurde. Außerdem haben wir in Absprache mit Amazon eine Direct Invocation erwirkt. Der Skill lässt sich also mit den einfachen Worten: “Alexa, ich will Yoga machen” aufrufen. Das hat den Effekt, dass viele Nutzer*innen, die sich nicht aktiv auf die Suche nach einem Yoga Skill gemacht haben, aber das trotzdem mal ausprobieren wollen, über diesen Weg bei YogaZeit landen.  

Zusätzlich wurde der Skill auch mit einer Radiokampagne beworben. Diese Kampagne wurde auch wieder mit Julia Primavera produziert, um einen hohen Wiedererkennungswert zu haben. Durch diese Maßnahmen wurde der Skill einem breiten Publikum präsentiert und hat eine hohe Nutzung erreicht.  

Höchsten Peak der Nutzungszahlen nach knapp zwei Jahren

Außergewöhnlich ist, dass YogaZeit seine höchste Nutzungsfrequenz erst knapp zwei Jahre nach Veröffentlichung hatte. Das hat, wie so vieles in den Jahren 2020/2021 mit der Corona-Pandemie zu tun.  

Im Januar 2021 wurde der Skill von mehreren tausend Uniquen Usern genutzt. Wir führen das auf verschiedene Parameter zurück: Im Dezember 2020 wurde der Skill durch weitere Module, wie zum Beispiel den allseits beliebten Sonnengruß, erweitert. Damit haben wir auf den Wunsch vieler Nutzer*innen reagiert, die sich ein noch ausgedehnteres Repertoire gewünscht hatten.  

Generell ist zu beobachten, dass die Nutzung zahlreicher Skills nach Weihnachten in die Höhe schießt, da etliche Smart Speaker verschenkt werden. Zusätzlich kommen im Januar die guten Vorsätze hinzu, was vor allem Gesundheits- und Fitnessapps einen Schub gibt. Ganz oben auf der Liste steht eben für Viele “mehr Sport und die Feiertagspfunde abarbeiten!”  

An dieser Stelle sei wieder an die Pandemie gedacht (ich weiß, ich tue das auch nicht gerne). Durch verschiedene Lockdowns und die Schließungen der Fitnessstudios und anderer Sportstätten, waren es die meisten Nutzer*innen schon über Monate gewohnt im Wohnzimmer aktiv zu werden und ihre Smart Speaker dafür zu nutzen. 

Skill ohne Verfallsdatum

Auch wenn es so nicht geplant war, hat der Skill also deutlich nach seiner Veröffentlichung im frühen 2019 an Wichtigkeit gewonnen. Die erhöhte Nutzung eines nun relativ alten Skills ist in der schnelllebigen Welt der Apps nicht selbstverständlich. 

Seit Februar 2019 haben sich die Möglichkeiten im Bereich der Skill-Entwicklung stark verändert und viele Feature, die heute gängig sind, wurden damals noch gar nicht genutzt. Es spricht also für den Skill, die Nutzungsfreundlichkeit und den Use Case, dass er weiterhin regelmäßig genutzt wird. Seit der Veröffentlichung haben wir bemerkt, dass immer wieder saisonale Peaks in der Nutzung zu beobachten sind. Wir gehen davon aus, dass YogaZeit auch weiterhin rege genutzt wird. Und das auch ohne Lockdown. 

Namasté!  

Ihr wollt eine Voice-Anwendung für Euer Unternehmen bauen? Sprecht mich gerne an. Ich freue mich von Euch zu hören!

Elisabeth Jürgens

Elisabeth legt jedes Wort auf die Goldwaage. Sie lebt für Sprache und haucht jedem Dialog etwas Besonderes ein. Sagt man ihr: “Wir streichen hier alle Wortspiele”, fragt sie: “In welcher Farbe?”